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Beiträge 2017

Die Winterarbeit 2016 / 2017

Die ersten 3 Monate 2017 sind weg, aber zumindest habe ich das Gefühl einigermaßen fleißig gewesen zu sein.

Die neue Spitze für den mittleren (Pseudo-)Rumpf ist vorbereitet.

Das habe ich mir bei der britischen Schwesterkonstruktion, der Snowgoose, abgeschaut.
Die Mutterkonstruktion meines Katamarans ist die Catalac 12m eines neuseeländischen Konstrukteurs. Daraus machte dann der südafrikanische Hersteller Dean die Dean 365 Ocenliner, meiner 🙂 , und der britische Hersteller Prout die Prout 37 Snowgoose - und die hat, was die Dean 365 nicht hat, einen weit nach vorn gezogenen mittleren Pseudorumpf.
Der Vorteil ist ein weicheres einsetzen in die Wellen, (ich glaube jedenfalls fest daran 😉 .

Und ebenso die beiden (Rumpf) Heckverlängerungen. Sie sind, glaube ich, die größte konstruktive Herausforderung für mich, da sie zuletzt doch das Schiff an sich ein Stück weit erweitern und damit eben nicht nur ein diskreter Teil des Aufbaus sind.

Zuerst hatte ich vor alles im Superleichtbausandwich mit Hartschaumkern zu bauen.
Aber meiner Unsicherheit geschuldet habe ich mich nun doch zu einem Birkensperrholzkern, ebenfalls aber vollständig im GFK Sandwich, entschlossen. Das ist zwar etwas schwerer, aber immernoch nur halb so schwer wie die reine GFK Variante, wie sie bei diesem Schiff zur Anwendung kam.

Der neue Antrieb

Der alte Antrieb waren zwei knapp 10 PS starke kleine einzylinder Yanmar Dieselmotoren mit einem Saildrivegetriebe (ähnlich wie ein Aussenbordmotor, jedoch wird hier der senkrecht nach unten ragende Schaft dicht vom Rumpf umschlossen, wodurch der Motor an sich zum Innenborder wird).

Der neue Antrieb soll den alten vollständig durch zwei 10 kW, etwa 13 PS, starke Elektromotoren ersetzten. Diese hängen dann an der selben Position, jeweils an einem Schaft befestigt, außerhalb der Bootes.

Hier ein Motor, noch in der Verpackung von oben, wie er dann unter dem Boot hängt, rechts der Wellenzapfen wo später der Propeller angebaut sein wird und oben die Stromzuführungs- und Überwachungskabel, die dann durch den abgedichteten Schaft in den Bootsinnenraum geführt werden.

Als Energiequelle für den Antrieb, und für den elektrischen Energiebedarf des Bootes insgesamt, werden Batterien benutzt. Welcher Art wird erst kurz vor der Fertigstellung entschieden, da es vermutlich bis dahin noch Fortschritte in der Batterietechnik und ggf., bei entsprechend großer Massenproduktion, beim Preis geben wird.
Klar, werden zur Ladung der Batterien auch Solarpanels installiert, wo dafür Platz ist, aber diese würden nie ausreichen, den Antrieb beständig mit elektrischer Energie zu versorgen!
Dafür ist ein entsprechend leistungsstarkes Aggregat notwendig. In Frage kommen dafür nur zwei wirklich verfügbare Lösungen. Eine entsprechende Brennstoffzelle oder ein entsprechender Dieselgenerator. Ersteres ist jenseits unsere finanziellen Möglichkeiten, bleibt also nur der Dieselgenerator.

Vorgestern konnte ich beides (Motoren und Dieselgenerator, zusammen mit den notwendigen elektronischen Motorleistungssteuerungen) in Paderborn bei der Fa. FischerPanda, die genau solche Antriebe für den Weltmarkt produziert, in Empfang nehmen.
Ein knappes Jahr habe ich auf die Gelegenheit gewartet einen entsprechenden, gebrauchten Generator zu bekommen. Fast wie ein Weihnachtsgeschenk konnte man mir jetzt einen nur wenige MINUTEN gelaufenen, also praktisch neuen Generator zum halben Preis anbieten. Mit den Motoren und den dazugehörigen Steuerungen hatte ich sogar noch mehr Glück.
Zusammen geht es hier um Werte (eines gediegenen Mittelklassewagens) entsprechend den größten Einzelinvestitionen und gut einem Drittel des gesamten finanziellen Budgets für die gesamte Renovierung des Bootes!

(Puh, das ging an mir nicht ohne Schweißausbruch und ohne so manche schlafgestörte Nacht vorrüber!)

Diese Marinegeneratoren für so einen dieselelektrischen Bootsantrieb sind sehr kompakt in eine Schallschutzkapsel eingebaut und sind auf dem Boot praktisch kaum noch wahrnehmbar, wenn sie in Betrieb sind.

Da dieser neue Antrieb (Energieversorgungssystem) praktisch alle internen Installationen im Boot mehr oder weniger entscheidend beeinflusst, musste ich mich schon in diesem frühen Stadium darum bemühen, die maßgeblichen Komponenten herbei zu schaffen. Leider gibt es auch keine fertigen Einbau-Kits, sondern wie bei allem, was an einem Boot gestaltet wird, handelt es sich auch hier um eine Einzelinstallation, die ganz bootsindividuell auf- und eingebaut werden muss.

Umsetzten und neu ausrichten

Beim Zeltaufbau hatte ich die Heckverlängerung unberücksichtigt gelassen und so ragte das Heck nun einige cm aus dem Zelt heraus. "So kann ich nicht arbeiten" 😉 dachte ich mir und habe das Boot nochmal auf die Räder gesetzt, es dann mit einem tapferen Schlepper (unser guter Skoda hat es keinen cm bewegen können!) ca 1 Meter 30 nach vorn gezogen und nochmal sehr genau "ins Wasser gelegt 🙂 " - d.h. mit der Wasserwaage ausgerichtet.

Genau genommen hatte ich es vorher auch eher provisorisch aufgepallt (das ist skipperisch und heißt soviel wie "auf Land gestellt"), was damit auch korrigiert wurde. Jetzt bin ich mir sicher das es sich auch dann nicht bewegt, wenn jetzt große Teile des oberen Decksaufbaus abgesägt werden.

Wie man sieht sind jetzt auch die Stahlsohlen und die Kühler eingeklebt.

Der Rückbau ist Abgeschlossen

Das Zersägen des GFK (Glasfaserkunststoff) und damit der Glasfasern produziert einen furchtbaren Staub. Der ist zwar nicht giftig aber ausgesprochen unangenehm.

So sieht das dann aus 🙂

Hier einen Blick vom Deck aus auf das Heck. Die gesamte Innenschale ist jetzt weg.

... und vom Heck aus

Die Rückwand (hinter dem Dieseltank) ist stehen geblieben, da sie im neuen Cockpit genau auf der Position der hinteren neuen Sitzbankvorderkante steht (Schau mal bei der Innenraumplanung "Wohnraum I, Cockpit")

Auch die vordere Glasfront ist raus.
Das Deck soll ja erhöht und etwas weiter vorn neu aufgebaut werden.

Die beiden Vorschiffkojen ohne Decksfront.

Links unten ist die Ankerwinsch zu erkennen.

Der Rückbau ist nun abgeschlossen und Hurra, Hurra ab jetzt ist nur noch Aufbau!! :))